Topping

Topping

Veröffentlicht: 11.06.2024
Lesezeit: Min.

Was ist Topping?

Topping ist eine Technik im Cannabisanbau, bei der die obere Spitze des Hauptstamms entfernt wird. Ziel dieser Methode ist es, das vertikale Wachstum zu stoppen und die Pflanze dazu zu bringen, mehr seitliche Zweige zu entwickeln. Diese Vorgehensweise ist besonders nützlich, um die Pflanzenstruktur zu verbessern und die Lichtnutzung zu optimieren, was letztendlich zu höheren Erträgen führen kann. Durch das Toppen wird der Hauptstamm in zwei Teile gespalten, wodurch jeder Wachstumstipp die Chance hat, sich zu einer Blüte oder einem Haupttrieb zu entwickeln.

Mehrere Haupttriebe durch einen einfachen Schnitt

Beim Topping werden die oberen Wachstumsspitzen entfernt, was die Pflanze dazu anregt, an den unteren Knotenpunkten neue Triebe zu entwickeln. Diese Methode erhöht die Anzahl der Blütenstandorte und hält die Pflanze flach und breit, was besonders in Innenräumen von Vorteil ist. Dies verbessert nicht nur die Lichtverteilung, sondern fördert auch die Luftzirkulation, was das Risiko von Schimmel und Mehltau verringert.

Timing und Ausführung

Der beste Zeitpunkt für das Toppen ist während der vegetativen Wachstumsphase der Pflanze, wenn sie vier bis fünf Knoten entwickelt hat. Ein zu frühes Toppen kann das Wachstum und die Erholung der Pflanze verlangsamen. Die verwendeten Werkzeuge sollten immer scharf und sterilisiert sein, um Infektionen zu vermeiden. Der Schnitt sollte direkt über dem nächsten Satz Blätter gemacht werden, um das beste Ergebnis zu erzielen. Das erneute Toppen kann durchgeführt werden, um noch mehr Haupttriebe zu erzeugen.

Wirkung von Topping auf Cannabispflanzen

Das Toppen von Cannabispflanzen hat signifikante Auswirkungen auf deren Struktur und Ertrag. Durch das Entfernen der zentralen Wachstums-Spitze verschiebt sich die Wachstumsenergie der Pflanze auf die seitlichen Zweige, was zu einer buschigeren Form und zu einem flacheren, breiteren Wuchs führt. Diese Struktur ist besonders vorteilhaft für den Indoor-Anbau, da die Pflanzenfläche besser ausgenutzt wird und mehr Licht die unteren Teile der Pflanze erreicht.

Verbesserte Blüten- und Ertragsbildung

Eine der Hauptauswirkungen des Toppings ist die Produktion von mehreren Haupttrieben statt eines einzigen. Dies führt zu einer erhöhten Anzahl von Blütenständen, sogenannten Colas, die bei der Blüte mehr und gleichmäßigere Erträge liefern. Durch das Brechen der Dominanz des Haupttriebes können untere Knotenpunkte zu neuen Colas heranwachsen, die ebenfalls ertragreich sind. Zudem entwickeln die Pflanzen dickere Stiele, was die Stabilität und die Versorgung der neuen Triebe verbessert.

Optimierte Lichtnutzung und Luftzirkulation

Der Prozess des Toppings sorgt dafür, dass die Pflanze eine gleichmäßigere und offenere Struktur erhält. Diese Form ermöglicht eine bessere Lichtverteilung bis in die unteren Pflanzenteile und verbessert die Luftzirkulation, was wiederum das Risiko für Schimmel und Mehltau reduziert. Insgesamt trägt das Topping zur Gesundheit und Vitalität der Pflanze bei, indem es die Wachstumsenergie effizienter verteilt und somit den Gesamtflächenertrag steigert.

Wann sollte man Cannabis toppen?

Das Timing für das Toppen von Cannabispflanzen ist entscheidend, um die besten Ergebnisse zu erzielen. Der ideale Zeitpunkt für diesen Vorgang liegt während der vegetativen Wachstumsphase, wenn die Pflanze mindestens vier bis fünf Knoten entwickelt hat. In dieser Phase ist die Pflanze robust genug, um sich schnell zu erholen und die Energie effizient in das sekundäre Wachstum zu lenken. Das Toppen sollte nicht früher erfolgen, da dies das Wachstum der Pflanze verlangsamen und die Erholungszeit verlängern kann.

Berücksichtigung verschiedener Faktoren

Die Cannabissorte, der Zustand des Bodens und die Lichtdurchdringung sind weitere zu berücksichtigende Faktoren beim Bestimmen des richtigen Zeitpunkts für das Toppen. Generell ist es ratsam, etwa 30 Tage nach dem Pflanzen und etwa in der vierten bis fünften Woche der vegetativen Phase mit dem Toppen zu beginnen. Ein späteres Toppen, insbesondere während der Blütephase, sollte vermieden werden, da dies zu einer Reduzierung der Blütenstände und einem insgesamt geringeren Ertrag führen kann.

Erholungszeit und weiteres Toppen

Nach dem ersten Toppen sollte den Pflanzen eine Erholungszeit von ein bis drei Wochen gegeben werden, bevor ein erneutes Toppen in Betracht gezogen wird. Diese Erholungszeit ermöglicht es der Pflanze, stabile neue Triebe zu entwickeln. Erfahrene Züchter nutzen häufig einen wiederholten Topping-Ansatz, um die Anzahl der Haupttriebe weiter zu maximieren und die Erträge zu steigern. Es ist wichtig, die Pflanzen während dieser Zeit genau zu beobachten und sicherzustellen, dass sie ausreichend Licht, Wasser und Nährstoffe erhalten, um den Heilungsprozess zu unterstützen.

Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Topping

Das Toppen von Cannabispflanzen erfordert Präzision und Sorgfalt. Hier ist eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, um diesen wichtigen Prozess korrekt durchzuführen:

Vorbereitung und Auswahl des Schnittpunkts

Identifizieren Sie zunächst die oberste Wachstumsspitze der Pflanze. Die besten Ergebnisse werden erzielt, wenn die Pflanze mindestens vier bis fünf Knoten entwickelt hat. Stellen Sie sicher, dass die Werkzeuge, die Sie verwenden, scharf und steril sind. Scharfe, saubere Werkzeuge minimieren das Infektionsrisiko und sorgen für einen sauberen Schnitt, was die Heilung der Pflanze beschleunigt.

Durchführung des Schnitts

Setzen Sie Ihre sterilen Scheren oder Scheren an und schneiden Sie die Spitze des Hauptstamms etwa 20-30% von oben ab, direkt über dem nächstgelegenen Satz Blätter. Der Schnitt sollte in einem leichten Winkel von etwa 45 Grad erfolgen, um die Entwässerung zu gewährleisten und das Risiko von stehenden Wasserflächen, die zu Infektionen führen können, zu minimieren. Dieser Schnitt unterbricht das dominierende Wachstum und fördert das Wachstum von zwei neuen Haupttrieben an der Schnittstelle.

Nachsorge und Überwachung

Nach dem Schnitt benötigen die Pflanzen sorgfältige Überwachung und Pflege. Achten Sie darauf, dass sie ausreichend Licht, Wasser und Nährstoffe erhalten, um den Heilungsprozess zu unterstützen. Es ist wichtig, die Pflanzen in den ersten Tagen nach dem Toppen auf Anzeichen von Stress oder Schäden zu untersuchen. Die Pflanze sollte in ein bis drei Wochen beginnen, sichtbare neue Triebe zu entwickeln.

Vorteile und Nachteile des Toppings

Das Toppen von Cannabispflanzen bietet eine Reihe von Vorteilen, die den Ertrag und die allgemeine Gesundheit der Pflanzen erheblich verbessern können. Durch das Toppen werden mehrere Haupttriebe erzeugt, was die Anzahl der Blütenstände erhöht und somit zu höheren Gesamterträgen führt. Diese Methode fördert ein buschigeres Wachstum, was die Lichtdurchdringung und Luftzirkulation verbessert. Eine gleichmäßigere Lichtverteilung reduziert das Risiko von Schimmel und Mehltau und führt zu einer insgesamt vitaleren Pflanze. Auch die dickeren Stiele, die durch das Toppen entstehen, erhöhen die Stabilität der Pflanze und unterstützen die Nährstoffversorgung der neuen Triebe.

Nachteile des Toppings

Trotz der zahlreichen Vorteile gibt es auch Nachteile beim Toppen, die berücksichtigt werden müssen. Nicht korrekt ausgeführtes Toppen kann das Wachstum der Pflanze stark beeinträchtigen und sogar Krankheiten oder Schädlingsbefall begünstigen. Unpräzise Schnitte oder unsaubere Werkzeuge können Infektionen verursachen, die schwer zu behandeln sind. Zudem besteht das Risiko der Hermaphroditenbildung, bei der Pflanzen sowohl männliche als auch weibliche Blüten entwickeln, was die Qualität und Quantität der Ernte negativ beeinflussen kann. Die Zeit und Sorgfalt, die beim Toppen aufgewendet werden müssen, sind für einige Züchter möglicherweise zu aufwendig, und es besteht immer das Risiko, dass die Pflanze durch den Eingriff gestresst wird.

Topping vs. Fimming

Beim Vergleich von Topping und Fimming handelt es sich um zwei unterschiedliche Techniken zur Maximierung des Pflanzenwachstums und der Erträge. Beim Topping wird die Hauptspitze der Pflanze vollständig entfernt, was zu zwei neuen Y-förmigen Trieben führt. Diese Methode fördert das buschige Wachstum und erzeugt zwei gleichwertige Haupttriebe, was die Anzahl der Blütenstände erhöht und die Lichtverteilung verbessert.

Unterschiede und Auswirkungen

Das Fimming hingegen ist eine weniger invasive Technik, bei der etwa 50-75% der obersten Wachstums-Spitze weggeschnitten wird, anstatt den gesamten Trieb zu entfernen. Dies führt dazu, dass die Pflanze zwischen zwei und vier neue Haupttriebe entwickelt. Das Ergebnis kann dazu führen, dass die Pflanze noch buschiger wird und potenziell mehr Blütenstände produziert als beim Topping. Jedoch können durch das Fimming ungleichmäßigere Triebe entstehen, die möglicherweise zusätzliche Unterstützung benötigen.

Vor- und Nachteile

Beide Techniken haben ihre Vor- und Nachteile. Topping ist einfacher und konsistenter in seinen Ergebnissen, da es regelmäßig zwei neue Triebe produziert und eine bessere Kontrolle über die Pflanzenstruktur bietet. Fimming bietet zwar das Potenzial für eine größere Anzahl an Trieben und eine dichtere Pflanze, erfordert jedoch möglicherweise mehr Pflege und Stützstrukturen, um das ungleiche Wachstum zu handhaben. Die Wahl zwischen Topping und Fimming hängt oft von den individuellen Bedürfnissen des Züchters und den spezifischen Wachstumsbedingungen ab.

Erweiterte Techniken beim Topping

Fortgeschrittene Techniken beim Topping von Cannabispflanzen zielen darauf ab, den Ertrag weiter zu maximieren und die Pflanzenstruktur noch effizienter zu gestalten. Eine dieser Techniken ist das mehrfache Toppen, bei dem die Pflanze in regelmäßigen Abständen wiederholt getoppt wird. Diese Methode kann zu einem sogenannten "Manifold" führen, bei dem Dutzende von Haupttrieben entstehen. Durch das wiederholte Toppen entwickelt die Pflanze eine sehr buschige Form und maximiert die Anzahl der Blütenstände, was zu einem erheblich höheren Gesamtertrag führt.

Spezifische Methoden und Timing

Beim fortgeschrittenen Topping ist das Timing besonders wichtig. Zwischen jedem Topping-Vorgang sollte die Pflanze ausreichend Zeit zur Erholung haben, etwa ein bis drei Wochen. Während dieser Zeit entwickelt die Pflanze neue Triebe und verstärkt ihre Stiele, was ihre Widerstandsfähigkeit verbessert. Ein weiterer Ansatz bei fortgeschrittenen Techniken ist das kontrollierte Biegen der Pflanzen, um die Höhe während der Blütephase zu kontrollieren, da das Toppen in dieser Phase vermieden werden sollte.

Nutzen und Risiken

Der Nutzen dieser fortgeschrittenen Techniken liegt vor allem in der drastischen Erhöhung des Ertrags und der effizienten Lichtnutzung. Ein gesunder, gut getoppt und mehrfach getoppter Cannabispflanze kann eine überragende Anzahl an Blüten entwickeln. Allerdings erhöhen sich auch die Risiken und der Pflegeaufwand. Jede zusätzliche Schnittwunde stellt eine potenzielle Eintrittsstelle für Krankheiten und Schädlinge dar. Zudem kann ein übermäßiges Eingreifen die Pflanze erheblich stressen und zu unerwünschten Wachstumsveränderungen führen.