Der Anbau von Hanf bzw. Cannabis ist ein spannendes Projekt. Sie benötigen dafür wenige Utensilien und keine teure Ausrüstung. Das Wichtigste ist, dass Sie sich mit den grundlegenden Informationen zu den Cannabissorten und den Anbaumethoden vertraut machen. In diesem Artikel erfahren Sie alles, was Sie für den erfolgreichen Anbau von Cannabis wissen müssen.
Anbau von Hanf und Cannabis - nicht jede Cannabispflanze ist gleich
Sehr wichtig beim Anbau von Cannabispflanzen ist das Geschlecht. Für den Anbau verwendet man in der Regel weibliche Pflanzen, weil diese harzige Blüten hervorbringen. Wenn Sie Samen für den Anbau beziehen, achten Sie darauf, dass diese feminisiert sind. Feminisierte Samen sind derart entwickelt, dass ausschließlich weibliche Pflanzen aus ihnen entstehen. Samen, die nicht feminisiert sind, entwickeln sich mit einer Wahrscheinlichkeit von 50 % entweder zu männlichen oder weiblichen Pflanzen. Es ist ärgerlich, wenn Sie die Hälfte Ihrer Ernte nicht verwenden können.
Sie sollten auch beachten, dass es sehr viele verschiedene Sorten von Cannabis gibt. Bevor Sie die Samen anbauen, sollten Sie sich über die Eigenschaften und Qualitäten der Cannabissorte informieren. In folgenden Merkmalen gibt es zum Teil gravierende Unterschiede zwischen den Cannabissorten:
- Geruch
- Größe
- Ertrag
- Wachstumsgeschwindigkeit
- Gehalt von THC und CBD
Ein weiterer wichtiger Aspekt beim Anbauen ist der Unterschied zwischen Autoflowering-Sorten und photoperiodischen Sorten. Bei Autoflowering-Sorten handelt es sich um selbstblühende Pflanzen. Nach 2-4 Wochen beginnen die Keime zu blühen. Autoflowering-Sorten sind dabei unabhängiger von den äußerlichen Bedingungen.
Photoperiodische Sorten hingegen benötigen 12 Stunden Dunkelheit pro Tag, damit sie in die Blüte wechseln können. Es gibt außerdem keine festlegten Vegetationsperioden, weswegen sie allgemein länger brauchen.
Das brauchen Cannabispflanzen um zu wachsen
Wenn Sie Cannabis anbauen, begleiten Sie ein Pflanzenleben. Cannabispflanzen benötigen wie alle anderen Pflanzen auch, Ihre Fürsorge und Ihre Aufmerksamkeit. Damit die Pflanze gesund bleibt und gedeihen kann, braucht Sie Pflege und die richtigen Nährstoffe.
Wichtig Für den Anbau Cannabis- und Hanfpflanzen - Frische Luft
Damit Pflanzen wachsen und gedeihen können, benötigen Sie Kohlendioxid und Sauerstoff. Aus diesen beiden Elementen können Pflanzen Zucker bzw. Nahrung herstellen.
Wenn Sie im freien anbauen, müssen Sie sich um frische Luft keine Sorgen machen. Wenn Sie jedoch in Innenräumen anbauen wollen, müssen Sie für eine ausreichende Durchlüftung sorgen. Dadurch können die Pflanzen auch in Innenräumen auf natürliche Weise atmen.
Auch wenn Sie kein großes Budget zur Verfügung haben, können Sie ein Belüftungssystem einrichten. In einigen Fällen reichen bereits einige Ventilatoren aus. Sollten Sie allerdings über ein höheres Budget verfügen, sollten Sie in ein professionelles Lüftungssystem investieren.
Wichtig für den Anbau Cannabis- und Hanfpflanzen – Wasser
Ein gesundes Wachstum Ihrer Pflanzen basiert auf Photosynthese. Photosynthese wiederum ist nur möglich, wenn die Pflanze genug Licht bekommt. Je höher die Lichtzufuhr Ihrer Cannabispflanzen ist, desto mehr Blüten entwickeln sie.
Wenn Sie Hanf und Cannabis an der frischen Luft anbauen, können Sie davon ausgehen, dass die Lichtzufuhr ausreichend ist. Im Innenbereich sollten Sie mindestens auf eine Lichtzufuhr von 350 bis 650 Watt pro Quadratmeter achten.
Wichtig bei Lichtzufuhr in Innenräumen ist die Temperatur, die auf keinen Fall zu heiß sein sollte. Insbesondere HPS-Lampen werden im Betrieb so heiß, dass Sie Ihre Pflanzen schädigen. Achten Sie also darauf, dass die Lampen nicht zu leistungsstark und nicht zu nah an den Pflanzen sind.
Wasser ist essenziell für jeden lebendigen Organismus. Hanf ist sehr robust und kann oft auch dann überleben, wenn sie zu wenig Wasser bekommen. Die Gefahr ist größer, dass Sie Ihre Cannabispflanzen übergießen und sie dadurch eingehen.
Um sicherzustellen, dass Sie Ihren Pflanzen die richtige Menge Wasser verabreichen, überprüfen Sie am besten die Erde bzw. den Boden. Kurz nachdem die Erde ausgetrocknet ist, sollten Sie die Pflanze gießen. Die oberen 2-6 cm Erde sollten trocken sein, bevor Sie die Pflanze mit Wasser versorgen.
Wichtig für den Anbau von Cannabis- und Hanfpflanzen – Nährstoffe und Dünger
Die Versorgung von Hanf mit Nährstoffen bedeutet, dass Sie die Pflanze düngen. In der Regel arbeiten Sie die Grundnährstoffe zu Beginn des Anbaus in den Boden ein oder Sie mischen die Nährstoffe in eine Lösung ein und verabreichen diese den Pflanzen. Am bequemsten ist es, wenn Sie eine umfassende Düngelösung verwenden. Auf dem Markt können Sie Lösungen erwerben, mit denen Ihre Pflanzen für 12 Wochen versorgt sind.
Anbau von Cannabis und Hanf – so lange dauert es
Die meisten Cannabissorten benötigen bis zur Erntereife etwas drei Monate. Für ein tieferes Verständnis über die Anbaudauer und die Wachstumsprozesse sind die Hauptphasen der Lebenszyklen von Cannabispflanzen wichtig. Die beiden Hauptphasen sind Vegetationsperiode und Blüte.
Die Vegetationsperiode beginnt, wenn sich der Stängel und Blätter der Stängel der Pflanze zeigt und endet, wenn männliche oder weibliche Geschlechtsmerkmale an der Pflanze sichtbar werden. Mit der Ausbildung der Geschlechtsmerkmale beginnt die zweite Phase, die Blüte. Weibliche Pflanzen bilden weiße Haare aus und männliche entwickeln Pollensäcke.
Das benötigen Sie für den Anbau von Cannabis und Hanf
Welche Ausrüstung Sie benötigen, um Cannabis und Hanf anzubauen, hängt davon ab, ob Sie drinnen oder draußen anbauen wollen. Grundsätzlich ist der Anbau von Hanf und Cannabis in Innenräumen aufwendiger und teurer. Das liegt daran, dass Sie im Innenbereich mehr Geräte, Ausrüstung und Utensilien benötigen. Sie benötigen beim Innenanbau künstliche Beleuchtung, ein Zuchtzelt, Dünger, Erde, Gartengeräte und in einigen Fällen auch eine Hydrokultureinrichtung. Der Außenanbau ist daher in der Regel kostengünstiger.
Anbau von Cannabis und Hanf – das brauchen Sie beim Indoor Anbau
Entscheiden Sie sich für den Innenanbau, benötigen Sie ein Zuchtzelt. Ein Zuchtzelt ist ein geschlossener Raum, in dem alle Ihre Pflanzen untergebracht sind. Dabei sollten Sie auf die richtige Größe achten, damit auch die notwendige Belichtung und andere wichtige Utensilien hineinpassen.
Bei der Beleuchtung können haben sich zwei Optionen etabliert. Sie können sich zwischen HDI-Lampen und LED-Lampen entscheiden. Beide Optionen haben Vor- und Nachteile. HDI-Lampen führen wegen Ihrer Leistungsstärke zu hohen Erträgen, entwickeln aber auch eine hohe Hitze, die Ihre Pflanzen schädigen. LED-Lampen sind schonender für Ihre Pflanzen, verringern allerdings den Ertrag. Es liegt an Ihnen, worauf Sie die höhere Priorität legen.
Wichtig sind auch die Erde und die Behälter. Diese bilden die Ernährungsgrundlage und das Unterstützungssystem für Ihre Pflanzen. Als Behälter können Sie Modelle aus Kunststoff oder Stofftöpfe verwenden. Empfehlenswert ist es, wenn Sie vorgedüngte Erde nutzen. Vorgedüngte Erde enthält bereits Nährstoffe und erleichtert Ihnen die Arbeit.
Beim Innenanbau können Sie auch auf Erde verzichten, indem Sie Ihre Pflanzen in Hydrokultur anlegen. Dafür müssen Sie sich eine entsprechende Ausrüstung zulegen. Sie können bei einem Anbau in Hydrokultur konzertierte Mineraldüngerlösungen verwenden, die direkt von den Wurzeln aufgenommen werden und die Gesundheit und das Wachstum Ihrer Pflanzen fördern.
Bei der Wasserversorgung müssen Sie auf den Chlorgehalt achten. Üblicherweise ist das Wasser aus dem Wasserhahn ungeeignet für den Anbau, weil darin zu viel Chlor und Kalk enthalten ist, welche Ihre Pflanzen schädigen können. Für Ihre Cannabispflanzen sollten Sie gefiltertes Wasser mit einem geringen Chlorgehalt benutzen.
Damit Ihre Cannabis- und Hanfpflanzen im Innenbereich wachsen und gedeihen können, benötigen Sie eine ausreichende Versorgung mit Kohlendioxid. Das bedeutet, Sie müssen die Luft zirkulieren lassen. Das gelingt Ihnen am besten mit einem Ablüfter.
Vorteilhaft und empfehlenswert ist der Einsatz von Klimamonitoren und -reglern. Damit können Sie das Licht, die Luftfeuchtigkeit, die Temperatur und das CO₂ regulieren und steuern. Ein optimales Wachstum ist gewährt, wenn Sie all diese Faktoren konstant halten.
Das brauchen Sie für den Outdoor Anbau von Hanf und Cannabis
Der Anbau im Außenbereich kann durch Witterungsverhältnisse rau werden. Deswegen sollten Sie zusätzlichen Schutz für Ihre Pflanzen einplanen. Ideal dafür sind sogenannte Hot Kaps und Cold Frames. Mit Hot Kaps können Sie einzelne Pflanzen schützen und mit Cold Frames schützen Sie Frühbeete.
Wichtig für den Anbau im Außenbereich ist ein Entwässerungssystem, sonst werden Ihre Pflanzen mit überschüssigem Wasser überflutet. Die einfachste Möglichkeit besteht darin, ein Kiesbett anzulegen.
Wenn Sie Ihre Cannabis- und Hanfpflanzen in Töpfen anbauen möchten, sollten Sie Air-Pots benutzen. Air-Pots sorgen für einen natürlichen Rückschnitt der Wurzeln, wodurch Ihre Pflanzen besser wachsen können.
Auch bei einem Anbau im Freien sollten Sie darauf achten, dass Sie eine nährstoffreiche Erde verwenden. Zusätzlich dazu sollten Sie die Pflanzen regelmäßig düngen, damit sie mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt werden.
So erkennen Sie den idealen Erntezeitpunkt Ihrer Cannabis- und Hanfpflanzen
Sie sollten das Datum, an dem Ihre Pflanzen in Blüte eingeleitet haben, möglichst genau kennen, um sie erfolgreich ernten zu können. Je präziser Sie den Zeitpunkt des Blütenbeginns kennen, desto besser. Aus diesen Informationen können Sie schließen, wie viel Zeit Ihr Hanf zum Blühen benötigt und daraus können Sie wiederum den idealen Erntezeitpunkt ableiten.
Die Blütezeiten von Hanf und Cannabis sind von der Sorte abhängig und variieren stark. Es wird grundsätzlich zwischen indicadominanten und sativadominanten Sorten unterschieden. Sativadominante Sorten benötigen in einigen Fällen 24 Wochen Blütezeit, bevor Sie diese ernten können. Eine Blütezeit von 24 Wochen stellt allerdings eine Ausnahme dar. Indicadominante Sorten reifen in einer Blütezeit von 7-8 Wochen. Neben den indicadominanten und sativadominanten Sorten gibt es auch hybride Sorten. Als Faustregel können Sie festhalten, dass Hanf und Cannabis meistens zwischen 10-12 Wochen bis zur Erntereife benötigt.
Wenn Sie präziser und genauer beurteilen möchten, wann Sie Ihre Cannabis- und Hanfpflanzen erntereif sind, können Sie die Härchen an den Cannabispflanzen untersuchen. Sie müssen dabei den prozentualen Anteil der weißen Härchen ermitteln, die ihre Farbe gewechselt haben. Die meisten Sorten ändern die Farbe ihrer weißen Härchen in bräunlich-orange. Es gibt aber auch einige Sorten, die rosafarbene oder violette Härchen bilden. Sobald mindestens 40 Prozent der Härchen die Farbe gewechselt haben, können Sie die Cannabispflanzen ernten.
Cannabis- und Hanfpflanzen – die Ernte
Ihre Cannabis- und Hanfpflanzen sollten Sie 2-3 Tage vor der Ernte nicht mehr gießen. 2-3 Tage vor der Ernte entfernen Sie am besten alle großen Blätter, unabhängig davon, ob diese gelb sind oder nicht. Die großen Blätter beeinträchtigen die Ernte und die Verarbeitung. Entfernen Sie aber nicht die kleinen Blätter, weil diese die Blüten schützen.
Besonders empfehlenswert ist es, wenn Sie Ihren Hanf die letzten 2-3 Tage vor der Ernte vollständig im Dunkeln stehen lassen und die Lichtzufuhr komplett einstellen. Dadurch wird die Harzproduktion angeregt, wodurch der Anteil der Cannabinoide gesteigert wird.
Bei der Ernte selbst sollten Sie eine größere Schere verwenden, die gut geschärft sein sollte, damit Sie damit auch dickere Zweige durchschneiden können. Zusätzlich dazu benötigen Sie auch eine kleinere Schere, mit der Sie feinere Schneidarbeiten durchführen können.
Anbau von CBD – das sind die Unterschiede
Der Anbau von CBD unterscheidet sich grundsätzlich nicht von anderen Hanf- und Cannabissorten. Ein wichtiger Unterschied jedoch ist, dass der Anbau von CBD legal ist. Der Anbau von THC haltigen Pflanzen ist absolut illegal in den meisten Ländern. Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass Sie dieses unterfangen unter allen Umständen unterlassen sollten. CBD-Pflanzen unterscheiden sich in der Genetik und in Ihrem THC und CBD Gehalt.
CBD und THC wirken zwar beide auf die körpereigenen Rezeptoren im Menschen, auf das sogenannte Endocannabinoid-System, jedoch auf unterschiedliche Arten. THC verursacht wegen seiner chemischen Zusammensetzung beim Konsum Rauschzustände, weil es psychoaktiv wirkt. CBD wirkt nicht psychoaktiv und verursacht beim Konsum keinen Rausch. Ein High-Gefühl wird sich somit beim Konsum von CBD nicht einstellen.
CBD wird eher in medizinischen Kontexten verabreicht und zur Entspannung eingesetzt. Viele Konsumentinnen und Konsumenten schätzen die Steigerung des allgemeinen Wohlbefindens und wird mit wohlig-warmen Gefühlen verbunden. Die Wirkungsweise von CBD wird auch oft mit dem Gefühl verglichen, dass sich bei einer warmen Badewanne einstellt. CBD kann in den unterschiedlichsten Formen konsumiert werden.
Anbau von CBD – das sind die Unterschiede
Eine simple Möglichkeit besteht darin, Samen und Saatgut zu kaufen, deren THC-Gehalt sehr niedrig ist, während der CBD Gehalt sehr hoch ist. Vor der Beschaffung müssen Sie bedenken, dass es sich bei Samen und Saatgut um Naturprodukte handelt. Das bedeutet, dass der THC- und CBD-Gehalt starken Schwankungen unterliegt. Es kommt nicht selten vor, dass bei CBD-Blüten der THC-Gehalt über 1 % liegt. Wägen Sie vorsichtig ab und informieren Sie sich gründlich über die rechtliche Lage in Ihrem Heimatland, bevor Sie Samen und Saatgut anschaffen.
Empfehlenswerter ist es – statt Samen und Saatgut zu benutzen – Stecklinge anzuschaffen. Der große Vorteil gegenüber Samen und Saatgut besteht darin, dass bei Stecklingen das Geschlecht, die Qualität und der Gehalt von CBD und THC bereits im Vorfeld genau abgeschätzt werden können.
Wie auch immer Sie sich entscheiden – der Prozess des Wachsens und Gedeihens von Pflanzen zu beobachten ist absolut befriedigend und ein geeignetes Hobby für alle mit einem grünen Daumen.